Kein Ende der rasanten Entwicklung in Sicht
Auszug aus einem Fachbeitrag von Sprengnetter
Erstmals seit Beginn der Messung der Immobilienpreise mit dem Sprengnetter-Immobilienmarktmonitoring (S-IM*) liegen alle Teilbereiche (Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen, Mehrfamilienhäuser) bei einer durchschnittlichen
Preisentwicklung von über 8 %.
Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich weiter fort. Die Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt zeigt in den drei betrachteten Teilmärkten weiterhin deutlich nach oben. Bei den Eigentumswohnungen (ETW) wurden die Vorjahresergebnisse deutlich übertroffen. Mit einer durchschnittlichen Preisentwicklung von 2017 nach 2018 von +8,2 % sind die höchsten Preissteigerungen seit 25 Jahren gemessen worden. Bei den Mehrfamilienhäusern (MFH) wurde mit +8,2 % das im Vorjahr erreichte 20-Jahres-Hoch um +0,1 Prozentpunkte übertroffen.
Die Teilmärkte der MFH und ETW verzeichnen neue Langzeit-Höchstwerte. Die Betrachtung der Einfamilienhäuser (EFH) zeigt, dass die Preisentwicklung zwar weiterhin positiv ist, jedoch erstmals seit fünf Jahren – im Vergleich zum Vorjahr – nicht noch weiter zugelegt hat. Mit +8,1 % liegt der Anstieg noch immer auf einem sehr hohem Niveau (höchster teilmarktübergreifend jemals gemessener Wert: +8,8 %). Damit zeigt die aktuelle Studie, dass die Teilmärkte sich weiterhin homogen entwickeln. Eine messbare Trendwende auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt ist (noch) nicht erkennbar und die Preisdynamik hält im Jahr 2018 ungebrochen an.
Im vergangenen Jahr bestand die Auffälligkeit beim Vergleich der Preisentwicklungen der Teilmärkte darin, dass erstmals seit dem Jahr 2009 die Entwicklung der Einfamilienhäuser und der Mehrfamilienhäuser oberhalb der Entwicklung der Eigentumswohnungen lag. In der diesjährigen Untersuchung fällt auf, dass die Preisentwicklung in allen drei Teilmärkten nahezu identisch bei rund +8 % liegt und folglich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Objektarten gemessen werden konnten. Die gleichförmige Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland spiegelt sich insbesondere in der aktuellen Entwicklung der Mehrfamilienhäuser wieder. Diese zieht erstmals seit 2010 mit den Veränderungsraten der anderen beiden Teilmärkte gleich bzw. übertrifft diese sogar.
Mit Ausnahme des vergangenen Jahres verzeichneten die Preisentwicklungen im Teilmarkt der Eigentumswohnungen seit 2010 einen Jahresrekord nach dem anderen. Dies führte dazu, dass die Preise für Wohnungseigentum im Jahr 2016 zum ersten Mal den teilmarktübergreifend höchsten Indexstand seit 2004 erreichten. 2017 wurden diese jedoch durch einen Rekordanstieg der Einfamilienhäuser von der Spitze verdrängt.
In 2018 hat sich aufgrund der nahezu identischen Wertentwicklungen der einzelnen Objektarten nichts daran geändert.
Die Einfamilienhäuser weisen mit einem Index von 160 weiterhin den höchsten Wert auf und analog zum Vorjahr trennt sie von den Eigentumswohnungen (Indexwert 2018: 159) nur ein Punkt im Index. Mit etwas Abstand folgen die Mehrfamilienhäuser (Indexwert 2018: 145). Diese konnten aufgrund des teilmarktübergreifend homogenen Anstieges die Differenz zu den beiden anderen Teilmärkten halten. Bei Betrachtung der allumfassenden Entwicklung in Deutschland wird – wie bereits im Vorjahr – deutlich, dass die neuerlichen Anstiege flächendeckend über Deutschland stattgefunden haben. Es ist zu erkennen, dass – entgegen vorangegangener Jahre – nicht von einer Konzentration der Preisentwicklungen auf Städte oder Ballungszentren gesprochen werden kann. Diese Verteilungsmuster innerhalb der Bundesrepublik zeigen sich am deutlichsten im Teilmarkt der Einfamilienhäuser.
*Das S-IM basiert auf den turnusmäßigen Wiederbewertungen hypothetischer Immobilienportfolios. Insgesamt werden die Wert entwicklungen von drei Einzelportfolios für den übergeordneten Teilmarkt „Wohnen“ gemessen: Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Eigentumswohnungen. Die Einzelportfolios setzen sich aus insgesamt über 10.000 bebauten Grundstücken zusammen. Dabei werden normierte, fiktive Gebäude auf nach fachlichen Kriterien ausgewählten, real existierenden Grundstücken bewertet. Bei der Normierung der Gebäude werden möglichst regionaltypische Bauweisen, wie z. B. die Unterkellerung eines Einfamilienhauses, berücksichtigt. Die räumliche Verteilung der beobachteten Objekte ist derart gestaltet, dass das gesamte Bundesgebiet flächendeckend repräsentativ abgedeckt ist.